Die Wettergötter waren dem Cold Water Classic endlich wohlgesonnen. Der windige und eisige Samstag mit seinen Hagelstürmen machte dem Namen dieser ersten Ausgabe alle Ehre, während es vor allem die Böen waren, die die extrem hohen Sprünge erschwerten. Der eher sonnige und fast windstille Samstag hingegen erlaubte es den Teilnehmern, sich völlig auszutoben. Selbst der diensthabende Kommentator und die 6-köpfige Jury hatten manchmal Mühe, die Abfolge der spektakulären Sprünge und Übergänge anzukündigen oder zu zitieren.
Jeder Fahrer hatte zwei Runden in verschiedenen Poules, um sein Bestes zu geben, mit verschiedenen Lufttricks und auf den 20 verschiedenen Hindernissen, an denen der Duinenwater Lake reich ist. Dies ist einer der Gründe, warum wir zu den Top 10 Seilparks der Welt gehören und den vielen Zuschauern nicht langweilig wurde. Der erste Fahrer eines jeden Pools kommt weiter, die folgenden Fahrer kämpfen über die "Last Chance Qualification" um den Einzug in die nächste Runde. Eine Runde ist 720 m lang und dauert eineinhalb Minuten. Die Anzeigetafel zeigt die Punkte an, so dass jeder Fahrer genau weiß, welche Risiken er eingehen muss oder nicht, ein Bluff-Poker, solange man nicht stürzt, denn dann hört es auf. Und das Fallen geschah in diesem Fall in Wasser von 7 Grad Celsius. Der einzige Teilnehmer aus Abu Dhabi eilte direkt zum Lakeside Pro Shop, um einen dickeren Neoprenanzug zu kaufen...
Am Ende zählte der Cold Water Classic, der erste Weltcup seit 2019, 85 Teilnehmer aus 11 verschiedenen Ländern, aufgeteilt in Wakeskate Junior (U18), Wakeskate Ladies und Men, Wakeboard Masters Men, Wakeboard Juniors Ladies und Men und Wakeboard Open Men und Women. Es war besonders interessant zu sehen, was unsere Landsleute bei all der internationalen Gewalt leisten konnten und wie sich der amtierende Europa- und Weltmeister nach zwei Jahren ohne nennenswerte Konkurrenz schlagen würde.
Das Preisgeld betrug 6000 € und wurde zu gleichen Teilen auf Männer und Frauen aufgeteilt. Von den 24 Podiumsplätzen gingen 8 Medaillen an unsere Landsleute, davon 7 an das Team Lakeside Paradise. In der Tat ein großartiges Ergebnis. Im Wakeskate der Junioren gab es ein Top-Podium mit Louis Eggerickx auf dem ersten Platz, gefolgt von Noah Ferson und Ike Vanleenhove, der sich als 13-Jähriger in der U18 auf das Podium hieven konnte.
Ken Van Accolyen (35) wurde Zweiter bei den Masters Wakeboarding, die belgische Meisterin Pauline Appelmans belegte bei den offenen Damen einen hervorragenden 3.
Auch Louis Eggerickx schaffte es mit einem unwahrscheinlichen 3. Platz in der Wakeboard Open Men zum zweiten Mal auf das Podium. Loah van Cutsem (De Spin) belegte ebenfalls den zweiten Platz bei den Juniorinnen im Wakeboard-Wettbewerb. Welt- und Europameisterin Sanne Meyer (NL) war bei den Damen nicht zu schlagen, während der dreifache Europameister und zweifache Vizeweltmeister Max Milde (GER) nach einem aufreibenden zweiten Lauf den Sieg bei den Herren holte und dem Druck nach seinem frühen Sturz im ersten Lauf standhielt. In der Abschiedsrede betonten beide Sieger, wie sehr sie es genossen haben, wie schön es war, alle wiederzusehen, bedankten sich für die perfekte Organisation und versicherten, dass sie nächstes Jahr wiederkommen werden. Wer weiß, die zweite Cold Water Classic, eine EC oder eine Weltmeisterschaft, Lakeside Paradise und Knokke-Heist sind bereits auf der Wakeboard-Weltkarte verzeichnet.
Fortsetzung folgt, da diese Ausgabe eine Wiederholung wert zu sein scheint.
Merci Stijn für die fantastischen Fotos und Arno und Guy dafür, dass sie alles in ein schönes Bild gepackt haben.
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